Optik-Foto Niebler: 70jähriges Jubiläum

10. April 2018

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Am Anfang stand Ludwig Niebler. Er hatte in Füssen klein begonnen mit einer Werkstätte in der Sonnenstraße, wo er Fotoapparate und Ferngläser reparierte. Nach dem Krieg 1948 wagte er den Schritt, ein eigenes Optik und Fotounternehmen zu gründen. Inzwischen sind 70 Jahre vergangen: Grund zum Feiern, Grund zum Nachfragen:

Foto-Optik Niebler

Ludwig Niebler arbeitete zuerst in den Geschäftsräumen von Alfred Wollnitza (Uhren und Schmuckwaren) im ehemaligen Hotel Sonne in der Reichenstrasse 37. Später zog er in die Reichenstrasse 20 um in ein Haus, dass 1846 gebaut wurde. Nach ihm übernahm Schwiegersohn Adalbert Guggenmos das Geschäft. Seit 14 Jahren führt der Enkel von Ludwig Niebler, Holger Höhne (48), Diplom Ingenieur für Augenoptik (FH), erfolgreich das Unternehmen. Er ist verheiratet und hat 2 Kinder.

Holger Höhne

Herr Höhne, Sie sind doch Füssener?

Füssen ist meine Heimat, hier bin ich geboren und mir gefällt es hier sehr gut.

Was ist der Kern Ihres Unternehmens?

In meinem Unternehmen geht es um Augenvermessung, Brillen, Kontaktlinsen, Passfotos und kleine Fotoartikel. Wir verkaufen zwar noch Fotoapparate, aber das ist durch die Handynutzung nur mehr ein kleiner Bereich. Touristen kaufen auch, aber eher Sonnenbrillen.

Es gibt einige Optiker in Füssen. Ist das ein Problem?

Man steht natürlich in ständiger Konkurrenz mit den Mitbewerbern. Aber ich denke, dass jeder einen gewissen Bereich abdeckt. Wir sind sehr Service orientiert und versuchen immer den Kunden bestmöglich zu beraten. Über unsere Werkstatt, die andere nicht haben, können wir den Kunden zeitnah versorgen. Auch durch die Augenvermessung, bei der wir uns immerweiterbilden, versuchen wir ein besonderer Optiker zu sein.

Was denken Sie ist das Besondere an Optik-Foto Niebler?

Ich habe super Mitarbeiter. Unser Unternehmen hat 10 Angestellte. Ohne die geht es nicht. Auf sie kann ich mich hundertprozentig verlassen. Wir bilden auch aus. Wir haben derzeit einen Lehrling, der im Sommer fertig wird. So bekommen wir noch eine selbst angelernte super Kraft dazu.

Woher sind Ihre Kunden?

Als Brillenkunden haben wir hauptsächlich Personen aus Füssen und Umgebung. Wir sind auch gern für unsere Österreichischen Nachbarn da. Wir haben viele Stammkunden, die uns vertrauen.

Wie lange muß ich bei Ihnen auf eine neue Brille warten?

Wenn es mal schnell gehen muss, dann kann eine Brille in ein bis zwei Tagen fertig sein. Bei speziellen individuellen Gläsern oder für eine

Gleitsichtbrille benötigen wir in der Regel 7 Tage.

Seit wann sind Sie Mitglied der Werbegemeinschaft Füssen?

Mein Onkel, Adalbert Guggemos, ist damals der Werbegemeinschaft Füssen beigetreten und war zusammen mit Manfred Schwenger und Klaus Keller auch sehr stark beteiligt, dass „die Runde“ in die Werbegemeinschaft integriert wurde.

Wieso sind Sie bei der Werbegemeinschaft?

Die Werbegemeinschaft ist für Füssen sehr wichtig. Denn wir brauchen eine Organisation, die sich nicht nur um die Einzelhändler, sondern sich auch letztendlich um den Marktplatz Füssen kümmert. Wie das dann in Zukunft ist, ob es einen Citymanager geben wird, das wird ja gerade diskutiert. Generell sehen wir, dass ein Handlungsbedarf da ist. Es wird immer schwieriger, Freiwillige für die Werbegemeinschaft zu finden, weil immer weniger inhabergeführte Unternehmen vor Ort sind und es immer mehr Filialisten gibt.

Haben Sie eine Erklärung dafür?

Als Einzelhändler verdient man kein leichtes Brot. Man muss schon ganz schön daran arbeiten. Und die Jüngeren scheuen das Risiko eines eigenen Unternehmens oder verdienen sich ihr Geld vielleicht leichter in irgendwelchen anderen Jobs.

Sie waren ja auch im Vorstand der Werbegemeinschaft engagiert. Ich war zweiter Vorsitzender damals mit der Vorsitzenden Sabine Riegger

zusammen. Aus gesundheitlichen Gründen musste ich dann leider kürzer treten. Aber das heißt nicht, dass ich die Gewerbegemeinschaft nicht mehr unterstütze. Ich bin ja weiter Mitglied.

Wie sehen sie die Zukunft für die Gewerbetreibenden in Füssen?

Ich denke, wenn jeder seine Stärken, die er hat, gut rausstellt, dann haben ganz viele Geschäfte nach wie vor ihre Zukunft. Man muss sich natürlich auf die Hinterbeine stellen und mit Werbemaßnahmen, über Service und letztendlich über Kundenzuspruch auf sich aufmerksam machen. Es ist wichtig immer an sich zu arbeiten und auf dem neusten Stand bleiben. Eine Stadt machen gerade auch kleine individuelle Geschäfte aus. Sonst wird eine Stadt austauschbar.

Ist da nicht auch die Stadtverwaltung gefragt?

Die Stadtführung könnte das auch langsam mal erkennen. Sie sollte verstehen, dass den Einzelhändlern auch unter die Arme gegriffen werden muss. Eine Überreglementierungen verhindert nur eine Weiterentwicklung. Man benötigt eher einen Moderator, einen Manager, der den Blick für das Ganze hat. Der Visionen entwickelt, die er dann über langfristige und kurzfristige Strategien versucht zu erreichen.

Wie ist das mit dem Freiparken in der Tiefgarage City Sparkassenhaus APCOA für Kunden, die Ihr Geschäft besuchen?

In den 90er Jahren gab es 3 Freistunden im Parkhaus. Und heute ist das leider nur noch eine Stunde Freiparken. Den größten Teil finanzieren hierbei die Einzelhändler und die Werbegemeinschaft. Auch die Stadt ist ein bisschen bei der Finanzierung mit im Boot. Die Firma APCOA, die die Parkplätze bewirtschaftet, hat sich aus der Finanzierung komplett zurückgezogen und erhöht in regelmäßigen Abständen lieber die Preise. Viele Kunden wissen das freie Parken zu schätzen und fragen immer wieder danach.

Bringt es etwas zur Werbegemeinschaft zu gehören?

Den Newsletter finde ich ganz interessant. Für vernünftige große Aktionen ist das Geld der Werbegemeinschaft sicher zu wenig. Man muss gut auswählen. Die Blumenaktion vor einigen Jahren war eine ganz tolle Aktion, wo wir nicht nur den Kunden, sondern auch den Menschen auf der Straße Blumen schenkten. Das kam gut an. „Füssen leuchtet“ war gut, aber vom Kostenaufwand sollte auch die Stadt da mehr tun. Vielleicht in punkto Werbung muss die Werbegemeinschaft einige Dinge überdenken. Auch wenn die Werbung in der Zeitung etwas teuer ist, als in den neuen Medien, so werden doch in Füssen sehr viele Kunden nach wie vor dadurch angesprochen.

Herr Höhne, wir danken für das Interview.

Die Werbegemeinschaft Füssen Gemeinsam wir möchten Ihnen zu Ihrem Jubiläum herzlich gratulieren.

Text und Fotos: Milla Wagner und Wilfried Wehling

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